Eine Busfahrt, die ist lustig, eine Busfahrt, die ist schön…

… so soll es zumindest sein.

Nachdem wir gestern früh in Bangkok ausgecheckt haben, ging es 9.00 Uhr mit dem Bus Richtung Grenzübergang Aranyaprathet-Poipet. Dieser Grenzübergang ist berühmt berüchtigt für seine Betrügerein. In allen Reiseführern und Foren wird vor klapprigen Bussen dorthin, falschen Visaverkäufern, kostenlosen Transfers und vielen anderen Betrugsmaschen gewarnt. Das wollten wir umgehen, also haben wir uns schon vorher e-Visa besorgt und Plätze in einem staatlichen „First Class Bus“ gebucht. Natürlich heißt First Class dort nicht das Gleiche wie bei uns in Deutschland, sondern einfach nur, dass der Bus nicht ganz so beängstigend ist und eine Klimaanlage hat. Trotzdem waren wir doch etwas beunruhigt, als wir feststellten, dass der Bus keine Sicherheitsgurte hatte (wir hatten Plätze in der ersten Reihe gebucht, im Falle eines Unfalls also nicht direkt die beste Position), der Tacho trotz der rasanten Fahrmanöver unseres Fahrers konstant „0“ anzeigte und wir uns schon in Bangkok verfuhren.

Richtig schlecht getroffen hatte es aber ein armer Kerl, der mit seiner Freundin erst kurz vor Abfahrt hinzugestoßen ist und keine Plätze gebucht hatte. Der Bus war nämlich schon voll. Nicht, dass das ein Grund wäre, ihn nicht mitzunehmen – aber während seine Freundin noch den Beifahrersitz ergattern konnte, musste er die gesamte 8-stündige Fahrt auf einem viel zu kleinen Plastikkinderhocker zwischen Fahrer und Beifahrer verbringen.

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An der Grenze angekommen, hieß es aussteigen und Stempel holen. Leichter gesagt als getan, weil die Anweisungen des kleinen Kambodschaners im Bus keiner verstanden hat. Zuerst den Ausreisestempel von Thailand, 25 Minuten Warteschlange, danach Einreiseformular und auf dieses dann den Einreisestempel, wieder 65 Minuten Warteschlange. Bis unser Reisebus damit durch war, sind erst einmal zweieinhalb Stunden vergangen.

In Kambodscha selbst bot sich dann ein neues Bild: Eine Haupstraße und ansonsten fast nichts. Rechts und links gab es kaum etwas anderes als die endlose Weite von quadratisch angelegten Feldern und Bewässerungsanlagen. Ganz am Rande des Horizonts konnte man Baumketten ausmachen. Ortschaften, durch die wir ab und an fuhren, waren nur entlang der Hauptstraße gebaut, Seitenstraßen und Kreuzungen gab es nicht. Generell gilt das Recht des Stärkeren, dass sich unser Busfahrer mit viel Gehupe und Aufblenden verschaffte. So wurden Fahrradfahrer, Kleintraktoren, Mopedfahrer und sogar Kleinwagen zur Seite gehupt um schneller voran zu kommen oder zwischen den Spuren einfach noch eine Überholspur eröffnet. Da kann es durchaus sehr eng werden!

Gegen 19 Uhr erreichten wir Siem Reap. Wieder Szenenwechsel. Während es auf dem Land nur wenige feste Gebäude gab, bietet die Stadt Siem Reap einen fast schon luxuriöseren Anblick. So fuhren wir kilometerlang einen Boulevard entlang, auf beiden Seiten mit Hotels und Restaurants gesäumt, die sich gegenseitig mit Prunk und Glamour zu übertreffen versuchten. Überall blinkten Lichterketten und Neonschilder, die Straßen waren überfüllt mit Menschen und kaum ein Meter am Straßenrand war ohne Taxi oder Tuk-Tuk.

Nach dem Check-In sind wir noch etwas durch die naheliegende Pubstreet geschlendert und haben uns etwas zu Essen gesucht. Und heute verbringen wir noch einen gemütlichen Tag in der Gartenlounge unseres Hostels und den Straßen Siem Reaps, bevor wir morgen mit einer 3-tägigen Tour durch eines der größten Weltkulturerben, von vielen auch als 8. Weltwunder bezeichnet, beginnen: Angkor Wat.

– Fab & Tini

3 Gedanken zu „Eine Busfahrt, die ist lustig, eine Busfahrt, die ist schön…“

  1. Angkor wat ist richtig gut aber dafür empfand ich siem reap als langweilig und hässlich.

    Bezüglich der Grenze. Seid froh das ihr Thailand Kambodscha macht. Der Weg ist schnell. Ich hatte nach Thailand knapp 6 Stunden gebraucht…

    Und wegen den Bussen. Das wird noch besser, kommt mal aufs Land

  2. He, Ihr beiden, klingt spannend Eure Tour. Die Schilderung erinnert mich an meine Busreisen in Indien… Passt auf euer Gepäck auf ;) und auf Euch natürlich auch.

  3. Hallo ihr beiden,
    alles, alles Gute für die restlichen 360 Tage des Jahres. Es ist soooooo schön zu lesen und zu sehen, dass es euch gut geht und die erste Woche soweit wunschgemäß verlaufen ist (ja okay, mit paar Einschränkungen, aber die machen das Ganze ja erst richtig interessant, oder?). Ich bin gespannt auf eure weiteren Berichte und denk ständig an euch. Passt weiter gut auf euch auf!!!

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