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Sydney vs. Melbourne

Australien stand ja lange Zeit ganz weit oben auf der To-Do-Liste für unsere Reise, doch aus finanziellen und wettertechnischen Gründen mussten wir es schweren Herzens von unserem Reiseplan streichen. Da Direktflüge nach Neuseeland aber viel zu teuer waren und Australien ohnehin mehr oder weniger auf dem Weg lag, hat sich ein Zwischenstopp ja geradezu aufgedrängt. Natürlich lag es da auf der Hand, zumindest auf einer Strecke im legendären Sydney vorbeizuschauen. Doch Sydney liefert sich mit Melbourne einen harten Kampf um das Image der schönsten Stadt Australiens. Von Melbourne hatten wir zuvor wirklich nur Gutes gehört und deswegen haben wir dort auf dem Hinflug nach Neuseeland unseren ersten Halt gemacht. Und tatsächlich, Melbourne schien nur schwer zu toppen. Eine geschäftige Großstadt, die alles zu bieten hat, was man braucht und doch super gemütlich ist. Einkaufsstraßen, Parks, Sehenswürdigkeiten, Flusspromenaden mit schicken Cafés, schöne Hafenviertel und Strände sind bequem zu Fuß oder mit der kostenlosen Straßenbahn zu erreichen, es gibt richtig guten Kaffee und leckeres Essen und überhaupt haben wir uns einfach pudelwohl gefühlt.

Aber man muss schon sagen: Sydney hat sich wirklich alle Mühe gegeben, im besten Glanz für uns zu erscheinen. Während unseres Aufenthalts fanden gleich zwei große Festivals statt – das Vivid und das Filmfestival. Beim Filmfestival wurden über die Stadt verteilt Filme aus aller Welt gezeigt. Davon haben wir aber ehrlich gesagt nur recht wenig mitbekommen. In einem Biergarten lief gerade Star Wars auf einer großen Leinwand, während man sich vor dem Eingang mit Stormtroopern und Darth Vader fotografieren lassen konnte, aber das war’s dann im Großen und Ganzen auch schon. Deutlich mehr mitbekommen haben wir vom Vivid, dem Festival of Lights. Während der Dauer des Vivid findet im Stadtzentrum jeden Abend ein wunderbares Lichterspiel statt, bei dem unter anderem auch die Skyline mitsamt Oper und Harbour Bridge in buntem Licht erstrahlt.

Vivid Sydney
Vivid Sydney

Aber natürlich gibt es auch im Hellen viel zu sehen. Deswegen haben wir gleich am ersten Tag eine kostenlose Stadtführung mitgemacht, die tatsächlich nur durch Trinkgelder finanziert wird. Dabei haben wir viele interessante und lustige Dinge über Sydney und Australien erfahren. Darüber, wie die Briten das Land als Gefängnis benutzten, das Parlamentsgebäude ausschließlich durch Rum finanziert wurde und wie Sydney und Melbourne um die Stellung als Hauptstadt kämpften. Darüber, wie man zwischen Sydney und Melbourne einfach eine neue Stadt errichtete, die dann Hauptstadt wurde (Nein, Sydney ist nicht die Hauptstadt von Australien!), weil man sich partout nicht einigen konnte und wie man den Architekten der großen, berühmten Oper von Sydney einfach nach Hause geschickt hat, ohne ihm den vereinbarten Lohn für seine so bedeutende Arbeit zu entrichten.

Erstaunlicherweise lassen sich die wichtigsten Punkte in Sydney ganz leicht erlaufen. So konnten wir uns ganz gemütlich das Zentrum, den botanischen Garten, das noch immer erhaltene Ursprungsviertel The Rocks sowie die verschiedenen Hafenviertel mitsamt der Oper und der Harbour Bridge anschauen. Zwischendurch sind wir noch mit einer alten Schulfreundin essen gegangen, die gerade in Sydney als Au Pair arbeitet. Und da man in ganz Sydney und Umgebung für maximal 15 AUD (~ 10 EUR) am Tag mit sämtlichen öffentlichen Verkehrsmitteln fahren kann, haben wir noch einen Abstecher zum berühmten Surferstrand Bondi Beach gemacht und uns auf einer Fährfahrt die Skyline bei Sonnenuntergang vom Schiff aus angesehen.

Ausblick von der Harbour Bridge
Ausblick von der Harbour Bridge

Insgesamt hatten wir eine richtig schöne Zeit in Sydney, aber für uns hat trotzdem Melbourne die Nase vorn. Fest steht jedenfalls, dass wir diesem Land noch so einiges an Zeit widmen werden.

– Tini

8 Tage, 4 Länder

Von Japan aus sollte es nach Neuseeland gehen. Da ein Direktflug aber teurer war als Einzelflüge, haben wir die Strecke in mehrere Teile aufgeteilt. So ging es von Osaka (Japan) zurück nach Kuala Lumpur (Malaysia), von dort nach Melbourne (Australien) und als letztes weiter nach Christchurch (Neuseeland) und das alles in acht Tagen. Aber immer der Reihe nach…

Nach dem hochmodernen Japan mit seinen zuvorkommenden, freundlichen Menschen war Malaysia doch eine Umstellung. Es ist schon überraschend, wie schnell man sich an Dinge wie saubere Straßen gewöhnen kann. In Kuala Lumpur wollten wir nichts weiter als ein paar kleinere Besorgungen machen, von denen wir im Endeffekt kaum welche geschafft haben. Dafür hatten wir jeden Tag mindestens einen kräftigen Regenschauer, gemischt mit starken Gewittern. Zum Glück dauern diese immer nur kurz an, so etwa eine halbe bis ganze Stunde.

Nach zwei Tagen ging es auch schon weiter nach Australien, genauer gesagt Melbourne. Der Kontrast zu Kuala Lumpur war wieder ziemlich stark, da Land und Leute wieder ganz anders sind. Wir entdeckten in schönen spätherbstlichen Sonnentagen das Stadtzentrum und die unmittelbare Umgebung. Die Promenaden laden zu Spaziergängen ein, bei denen man die Skyline des Zentrums bestaunen kann. Auch ansonsten bietet Melbourne alles, was man von einer westlichen Großstadt erwarten kann: Viele Leute, die in ihrer Mittagspause joggen, Cafés in Hülle und Fülle, schicke Bistros für das Mittagsmahl und viele Parks zum Entspannen. Wir haben es genossen, mit einem Kaffee in der Hand an den unzähligen Restaurants und Bistros vorbeizulaufen und einige der Köstlichkeiten zu probieren. Endlich konnten wir wieder Dinge essen, die wir von zu Hause eher gewöhnt sind, statt dem typischen asiatischen Essen. Das hat man nach den Monaten dann doch etwas über. Interessant war auch unser Hotel, bei dem es sich um ein altes Gefängnis handelte. Aus den alten Zellen wurden Zimmer gezaubert, die außer dem Grundriss nicht mehr viel mit dem gemein haben, was sie einmal waren. Es war sehr bequem, geräumig und ruhig. Dennoch war es komisch, das Zimmer zu verlassen und den typischen Zellentrakt eines Gefängnisses vor sich zu haben.

Da unser Flug von Melbourne nach Christchurch in der Nacht ging, haben wir den letzten Tag ruhig verbracht. Dabei spazierten wir in einen der Parks, legten uns auf die Wiese und ließen bei geschlossenen Augen die Zeit in der Sonne verstreichen. Wir wussten, dass wir es gebrauchen konnten bevor wir nach Neuseeland flogen. Dennoch mussten wir in Neuseeland erst einmal einen Tag ordentlich durchschlafen, da es doch auf das Gemüht drückt, in so kurzer Zeit vom Frühling durch das Tropenklima in den Spätherbst zu reisen. Nicht zu vergessen, dass jedes Land eine andere Zeitzone besitzt.

Nun sind wir gespannt auf die kommenden Tage und genießen schon jetzt die Freiheit eines eigenen Fahrzeugs und der Möglichkeit, endlich wieder in richtigen Supermärkten einkaufen zu gehen, von denen es in Südostasien kaum welche gibt.

– Fab