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Die Koh’s

Im thailändischen Golf befindet sich ein Archipel mit drei Hauptinseln – Koh Tao, Koh Pha-Ngan und Koh Samui (von Nord nach Süd). Dort haben wir uns eine schöne Auszeit vom Reisen gegönnt und sehr viel entspannt. Zumindest teilweise…

Nach einer entspannten Fahrt nach Koh Tao mit einem Highspeed-Katamaran wurden wir von unserer Unterkunft direkt am Pier abgeholt. Unsere Unterkunft, das Aukotan Place Hotel, hat erst vor Kurzem geöffnet und war dementsprechend neu und modern eingerichtet, mit den bequemsten Betten, in denen wir je geschlafen haben. Leider gab es schon kurz nach der Ankunft einen Zwischenfall, wegen dem dieses Mal ich in die Klinik musste. Ein Hund hatte mir die Hand mit dem Zahn angeritzt. Die Wunde ist die eine Sache, viel schlimmer ist aber, dass Thailand zu den gefährdetsten Gebieten für Tollwut gehört. Zum Glück hatten wir uns vor der Reise gegen Tollwut impfen lassen, sodass mir nur eine zusätzliche Dosis gespritzt werden musste. Ohne vorherige Impfung wäre die Sache nicht so schnell erledigt gewesen. Trotzdem musste die Wunde zwei Tage lang trocken gehalten werden, was unsere Reisepläne mal wieder völlig durcheinander brachte, denn eigentlich war Schwimmen und Schnorcheln angesagt. Somit verbrachten wir die nächsten beiden Tage entspannt an den nahegelegenen Stränden und mit Kajaken.

Und dann kam auch schon der nächste Zwischenfall. Nach einem langen anstrengenden Tag im Kajak machten wir uns auf den Weg zurück ins Hotel. Beim Öffnen unserer Zimmertür hörten wir schon das unheilvolle Geräusch von laufendem Wasser. Der Wasserschlauch im Bad war gerissen und so ist ganz gemütlich das Zimmer mit Wasser voll gelaufen. Wir hatten aber Glück, denn zum Einen lag die Badtür gute 5 cm über dem Boden, sodass erstmal das Bad in einen Pool verwandelt wurde, ehe das Wasser überhaupt bis ins Zimmer kam. Zum Anderen war direkt vor dem Bad das Bett (was nur aus einer Matratze ohne Gestell bestand), sodass die Matratze das meiste Wasser aufgesaugt hatte, bevor es bis zu unserem Gepäck vordringen konnte. Bei uns blieb also alles trocken und wir wurden umgehend in ein neues Zimmer verlagert, aber in einem nigelnagelneu eingerichteten Zimmer ist das Ganze natürlich wirklich ärgerlich.

Jedenfalls… Das größte Highlight auf Koh Tao sind die Tauch- und Schnorcheltouren rund um die Insel, da es viele Buchten mit Korallenriffen und eine Sicht mit bis zu 40 m gibt. Wir entschieden uns vorerst für eine Schnorcheltour, da keiner von uns einen Tauchschein besitzt und wir dahingehend auch noch etwas skeptisch sind. In einem Boot ging es dann zu den schönsten Buchten der Insel, in denen wir eine Vielfalt von Fischen und Korallen entdeckten. Die Actioncam, die wir noch kurz vor Reisebeginn gekauft hatten, machte sich hier vollkommen bezahlt! Vor der Insel leben auch haufenweise Haie und Schildkröten, von denen wir aber leider keine gesehen haben. Zumindest nicht beim Schnorcheln, dafür sind aber an unserem ersten Strandtag zwei Haie von gut 1,5 m Größe bis an den Strand gekommen.

Schnorcheln vor Koh Tao
Schnorcheln vor Koh Tao

So ein ganzer Tag mit Kopf unter Wasser hat aber leider einen Nachteil: Man treibt die ganze Zeit an der Wasseroberfläche und setzt seinen Rücken der prallen Sonne aus. Und ein verbrannter Rücken verträgt sich gar nicht gut mit einem großen schweren Rucksack. Wir wollten aber langsam weiterreisen und so quälten wir uns mit unseren knallroten Rücken nach Koh Samui. Eigentlich wäre Koh Pha-Ngan der nächste typische Stopp auf den Inseln, doch den ließen wir bewusst aus, weil dort die „Full Moon Party“ anstand. Diese Party findet zu jedem Vollmond statt und sorgt für einen Ausnahmezustand. Tausende von partylustigen Leuten kommen auf die Insel, um sich am Abend des Vollmondes mit leuchtender Körperfarbe anzumalen, sich mit billigem Alkohol zu betrinken und die ganze Nacht zu feiern. Leider nehmen diese Partys nicht immer für alle ein gutes Ende und an vielen Stellen wird sogar vor ihnen gewarnt. Außerdem ist die Insel in dem Zeitraum völlig überlaufen und teuer; für unsere Urlaubsstimmung war sie jedenfalls nichts.

Dafür haben wir auf Koh Samui eine wirklich reizende Unterkunft gefunden, in der wir uns vom ersten Moment an richtig wohl fühlten. Dabei handelt es sich um ein kleines Homestay, das von einem Australier und einer super netten Thailänderin betrieben wird. Unser Zimmer war schon fast richtig luxuriös, mit Balkon und Whirlpool. Außerdem gehört ein kleines drei Monate altes Kätzchen zur Familie, das es vor allem Tini angetan hat. Zum Strand sind es nur 500 m, in der Nähe gibt es unzählige gute und günstige Stände, die zum Essen und Trinken einladen und auf dem Zimmer liegt eine große Auswahl an Filmen und Serien bereit. Da lässt es sich schon eher entspannen.

Chaweng Beach, Koh Samui
Chaweng Beach, Koh Samui

Leider hielt die Ruhe nicht lange, denn die Flüge für Japan sind schon seit Wochen gebucht und plötzlich mussten wir feststellen, dass wegen den Ferien und der Kirschblüte in Japan fast alle Unterkünfte in den beliebten Orten bereits ausgebucht waren. Gerade in Kyoto und Umgebung waren nur noch die richtig teuren 4-5 Sterne-Hotels zu finden. Für uns bedeutete das mal wieder eine völlige Planänderung und zwei anstrengende Tage voller Recherchen für eine Alternativroute. Nach einigem Frust und vielem Hin und Her haben wir letztlich aber doch noch eine zufriedenstellende Lösung gefunden und vorsichtshalber sämtliche Übernachtungen für unsere drei Wochen Aufenthalt vorausgebucht. Doch schon jetzt merkt man, dass uns in Japan eine riesen Umstellung gegenüber Südostasien bevorsteht. Schlechtere Zimmer für deutlich mehr Geld, größere Städte und permanent knappes Budget. Trotzdem ist die Vorfreude schon riesig.

Zufrieden mit unserer Lösung konnten wir uns nun also wieder voll und ganz der Entspannung widmen. Zwischendurch haben wir noch einen Tagesausflug zum Ang Thong Meeresnationalpark gemacht, der aus vielen Inselformationen besteht und mit seinem türkisblauen Wasser etwas an die Halong Bucht erinnert. Auf einer der Inseln sind wir einen äußerst anstrengenden „Weg“ zu einem Aussichtspunkt hinaufgeklettert, auf der Nächsten haben wir uns Kajaks ausgeliehen und auf der Dritten ging es einen weiteren Berg hoch, von dem aus man den Blick auf eine große Lagune genießen konnte. Obwohl der Tag ungeheuer schnell verging, unser Guide quasi nicht vorhanden war und wir am Ende nicht das Gefühl hatten, etwas Großes erlebt zu haben, würde ich schon allein wegen der Landschaft jedem Inselbesucher empfehlen, sich den Meeresnationalpark anzuschauen.

Ang Thong Meeresnationalpark
Ang Thong Meeresnationalpark

Bei einem weiteren Ausflug haben wir uns noch die wichtigsten Sehenswürdigkeiten von Koh Samui angeschaut bis wir irgendwann so überhitzt waren, dass uns nur noch das Meer eine Abkühlung verschaffen konnte. Und so ist auch schon wieder Schluss mit Urlaub. Gerne wären wir noch länger auf Koh Samui geblieben, um unsere fantastische Unterkunft mit der lieben Besitzerin und den Filmen und Serien zu genießen, in den schönen Wellen im Meer zu baden und weitere Köstlichkeiten zu genießen. Doch die Uhr tickt leider immer noch und wir müssen uns langsam auf den Weg nach Kuala Lumpur machen, von wo aus unser Flug nach Tokio geht.

– Fab