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Endspurt

Obwohl es langsam Zeit wurde, sich in Richtung Auckland zu begeben, reichte es noch für einen zweitägigen Abstecher auf die Coromandel Halbinsel. Auf Coromandel gibt es wunderschöne Strände, von denen wir zwei ganz Bestimmte sehen wollten. Einer davon ist der Hot Water Beach am Südpazifischen Ozean. Bei dem Namen Hot Water Beach liegt natürlich die Vermutung nahe, dass es an diesem Strand warmes Wasser gibt und das ist auch richtig. Doch das warme Wasser kommt hier nicht etwa vom Pazifik, sondern aus dem Boden. Zwei Mal am Tag hat man bei Ebbe ein dreistündiges Zeitfenster, um sich mit einer Schaufel ein Loch in den Sand zu graben, bis man auf Wasser stößt (was tatsächlich gar nicht so viel Buddelarbeit braucht wie man wohl vermuten würde). Dann hat man seinen eigenen heißen Pool. Man sollte nur nicht den gleichen Fehler wie viele andere machen und sofort hinein hüpfen, denn das Wasser kann teilweise wirklich kochend heiß sein. Als wir am Strand ankamen, blieb schon nicht mehr viel Zeit bis zur Flut und die warmen Flecken wurden langsam rar. Nur an einem Punkt schien die Gelegenheit noch gut zu sein, sodass sich schnell alle in einem Kreis darum versammelt hatten und ihre Füße in den Sand gruben. Die Mitte blieb leer, denn dort war das Wasser so kochend heiß, dass jeder Mutige sofort einen großen Satz nach hinten machte. Das wirklich Lustige war, dass sich dieser Fleck so nah am Wasserrand befand, dass jede Welle unsere Beine eiskalt umzingelte, während unsere Füße im angenehmen, 40 °C warmen Sand steckten.

Hot Water Beach
Hot Water Beach

Nur unweit vom Hot Water Beach entfernt ist der zweite Strand, den wir sehen wollten. Dort befindet sich die berühmte Cathedral Cove, eine Art kleiner natürlicher Tunnel im Fels.

Cathedral Cove, Coromandel
Cathedral Cove, Coromandel

Inzwischen sind wir in Auckland angekommen, der mit Abstand größten Stadt Neuseelands. Hier leben immerhin 1,5 Mio. Einwohner, was schon eine ganz schöne Menge ist, wenn man bedenkt, dass Neuseeland ja gerade mal 4,5 Mio. Einwohner hat. Hier kann man durchaus einige schöne Dinge unternehmen und sehen, aber wirklich motiviert sind wir inzwischen leider nicht mehr. Nach den ganzen stressigen Wochen fehlt uns nun einfach die Energie für große Unternehmungen und hinzu kommt, dass die Meisten davon ohnehin mit irgendwelchen übertrieben hohen Kosten verbunden sind. Und wenn man nach über sechs Wochen in Neuseeland auf eines keine Lust mehr hat, dann ist es Geld ausgeben.

Für uns bedeutet Auckland nun das Ende unserer Neuseeland-Etappe. Das Auto haben wir bereits abgegeben und morgen geht unser Flug nach Sydney. Die Frage, was nach Neuseeland kommen soll, hat uns schon seit einigen Wochen ziemlich beschäftigt. Ursprünglich hatten wir geplant, einen Monat durch China zu reisen, aber diesen Plan haben wir schnell wieder verworfen. Zum Einen haben wir uns schon am Anfang unserer Reise entschieden, die Reisezeit nicht vollkommen auszureizen und uns lieber etwas Ruhe für Wohnungssuche und Umzug zu gönnen. Zum Anderen können wir keine Chinesen mehr ertragen. Wir hatten überlegt, stattdessen noch einmal in eines der bereits besuchten Länder zurückzugehen und uns die Dinge anzuschauen, die wir bisher noch nicht gesehen haben. In Vietnam wollten wir ja unbedingt noch eine Höhlenwanderung machen, in Thailand den Norden bereisen und auch in Kambodscha gibt es noch so viel zu sehen. Aber leider herrscht dort gerade Regenzeit und das macht das Reisen eher unangenehm. Deswegen haben wir uns entschieden, dass Strandurlaub den besten Abschluss unserer Reise bildet. Eigentlich war die Entscheidung auch schon auf die Philippinen gefallen, aber letztendlich haben wir dann aus verschiedenen Gründen doch einen Flug nach Bali gebucht. Und nun sehnen wir uns schon danach, in einer Woche bei strahlender Sonne gemütlich mit einem Cocktail in der Hand im Pool zu sitzen.

– Tini