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Krabi

Nachdem wir uns schweren Herzens von unserem gemütlichen Zimmer und dem Kätzchen Tiger auf Koh Samui getrennt haben, führte uns unser Weg nach Krabi. Dort wollten wir unbedingt hin, weil es sich als Ausgangspunkt für Ausflüge in die Andamanensee und in den Dschungel eignet, die wir unbedingt noch machen wollten.

In der Andamanensee wollten wir uns unbedingt die Phi Phi Islands anschauen, die für ihre Traumstrände berühmt sind. Deswegen haben wir eine Tagestour zu der kleinen Inselgruppe gebucht, die aber leider auch nur genau das abdeckte: die Inseln mal gesehen zu haben. Auf der Bootstour werden zwar mehrere Zwischenstopps zum Baden, Sonnen und Schnorcheln eingelegt. Genießen kann man die aber kaum, denn zum Einen hat man pro Stopp meist nur um die 30 Minuten Zeit, für die es sich noch nicht einmal lohnt, das Handtuch auszubreiten und zum Anderen ist man bei Weitem nicht der Einzige, der unbedingt mal die berühmten Phi Phi Islands sehen will. Vor allem auf der Hauptinsel Koh Phi Phi Don und auf Koh Phi Phi Leh, der Insel mit der aus dem Film „The Beach“ bekannten Maya Bay, kann man sich kaum bewegen. Im Wasser sieht es aus wie wenn sich im deutschen Schwimmbad gerade alle Badegäste für das Wellenbad mit Lasershow versammeln und am Strand ist Kuscheln angesagt. Nicht gerade paradiesisch, so schön die Landschaft auch sein mag. Und leider wissen die Tourveranstalter auch, dass sie nur die wenigsten der Touristen wiedersehen werden und ihnen somit überbuchte Boote mehr Geld einbringen als zufriedene Gäste. Auf unserem Speedboot saßen deswegen 40 Leute in zwei Reihen an der Wand entlang Haut an Haut. Und wenn man – wie ich – Pech hat, dann gibt es auch noch jemanden, der von der ganzen Situation so angepisst ist, dass er sich ganz dreist einfach auf deinen Schoß setzt und fragt „Is this okay?“. Aber immerhin sind wir mal Speedboot gefahren, das wollte ich ja schon ewig mal machen. Es ist tatsächlich so lustig wie es aussieht, wenn man über die Wellen rast und ständig vom Sitz abhebt…

Um Welten besser war die „7 Islands Tour“, die wir spontan gemacht haben. Bei dieser Tour fährt man mit dem Longtail Boat die sieben Inseln vor Krabi ab, ebenfalls um zu Baden und zu Schnorcheln. Aus irgendeinem Grund ist der Altersdurchschnitt der Teilnehmer aber deutlich geringer als bei der Phi Phi Tour und statt murrenden Touris hat man gut gelaunte, abenteuerlustige Backpacker. Wahrscheinlich liegt es daran, dass die 7 Islands nicht als Sehenswürdigkeit angepriesen werden und damit für Touris einfach uninteressant sind. Wie dem auch sei, nach einigen Schnorchel- und Badestopps gab es Rock-Climbing im Meer, wo man direkt aus dem Wasser einen Fels hochklettern kann – soweit die Kraft und der Mut reichen, denn runter geht es nur mit Springen. Beim Barbecue auf einer kleinen Insel konnten wir dann den gigantischsten Sonnenuntergang überhaupt beobachten, bei dem sich der gesamte Himmel in ein leuchtendes Feuerrot verwandelte. Zum Abschluss sind wir noch zu einer abgelegenen Bucht gefahren, wo wir noch einmal biolumineszierendes Plankton im Dunkeln sehen konnten. Im Gegensatz zu unserer abenteuerlichen Nachtfahrt auf Koh Rong waren wir dieses Mal auf Schnorcheln vorbereitet und so konnten wir uns das Phänomen auch mal unter Wasser anschauen und zusehen, wie unsere Körper in einem blauen Schimmer erstrahlten.

Sonnenuntergang auf Poda Island
Sonnenuntergang auf Poda Island

Leider mussten wir dann auf unser Dschungel-Trekking verzichten, weil wir uns einerseits etwas mit der Entfernung zum Khao Sok Nationalpark verschätzt hatten und es andererseits auch keine Tour gab, die uns so richtig zugesagt hat. Also haben wir stattdessen noch einen gemütlichen Tag damit verbracht, durch die Innenstadt von Krabi zu schlendern und im Pool unserer Unterkunft zu schwimmen.

Und dann haben wir Thailand ein zweites Mal hinter uns gelassen.

– Tini

Die Koh’s

Im thailändischen Golf befindet sich ein Archipel mit drei Hauptinseln – Koh Tao, Koh Pha-Ngan und Koh Samui (von Nord nach Süd). Dort haben wir uns eine schöne Auszeit vom Reisen gegönnt und sehr viel entspannt. Zumindest teilweise…

Nach einer entspannten Fahrt nach Koh Tao mit einem Highspeed-Katamaran wurden wir von unserer Unterkunft direkt am Pier abgeholt. Unsere Unterkunft, das Aukotan Place Hotel, hat erst vor Kurzem geöffnet und war dementsprechend neu und modern eingerichtet, mit den bequemsten Betten, in denen wir je geschlafen haben. Leider gab es schon kurz nach der Ankunft einen Zwischenfall, wegen dem dieses Mal ich in die Klinik musste. Ein Hund hatte mir die Hand mit dem Zahn angeritzt. Die Wunde ist die eine Sache, viel schlimmer ist aber, dass Thailand zu den gefährdetsten Gebieten für Tollwut gehört. Zum Glück hatten wir uns vor der Reise gegen Tollwut impfen lassen, sodass mir nur eine zusätzliche Dosis gespritzt werden musste. Ohne vorherige Impfung wäre die Sache nicht so schnell erledigt gewesen. Trotzdem musste die Wunde zwei Tage lang trocken gehalten werden, was unsere Reisepläne mal wieder völlig durcheinander brachte, denn eigentlich war Schwimmen und Schnorcheln angesagt. Somit verbrachten wir die nächsten beiden Tage entspannt an den nahegelegenen Stränden und mit Kajaken.

Und dann kam auch schon der nächste Zwischenfall. Nach einem langen anstrengenden Tag im Kajak machten wir uns auf den Weg zurück ins Hotel. Beim Öffnen unserer Zimmertür hörten wir schon das unheilvolle Geräusch von laufendem Wasser. Der Wasserschlauch im Bad war gerissen und so ist ganz gemütlich das Zimmer mit Wasser voll gelaufen. Wir hatten aber Glück, denn zum Einen lag die Badtür gute 5 cm über dem Boden, sodass erstmal das Bad in einen Pool verwandelt wurde, ehe das Wasser überhaupt bis ins Zimmer kam. Zum Anderen war direkt vor dem Bad das Bett (was nur aus einer Matratze ohne Gestell bestand), sodass die Matratze das meiste Wasser aufgesaugt hatte, bevor es bis zu unserem Gepäck vordringen konnte. Bei uns blieb also alles trocken und wir wurden umgehend in ein neues Zimmer verlagert, aber in einem nigelnagelneu eingerichteten Zimmer ist das Ganze natürlich wirklich ärgerlich.

Jedenfalls… Das größte Highlight auf Koh Tao sind die Tauch- und Schnorcheltouren rund um die Insel, da es viele Buchten mit Korallenriffen und eine Sicht mit bis zu 40 m gibt. Wir entschieden uns vorerst für eine Schnorcheltour, da keiner von uns einen Tauchschein besitzt und wir dahingehend auch noch etwas skeptisch sind. In einem Boot ging es dann zu den schönsten Buchten der Insel, in denen wir eine Vielfalt von Fischen und Korallen entdeckten. Die Actioncam, die wir noch kurz vor Reisebeginn gekauft hatten, machte sich hier vollkommen bezahlt! Vor der Insel leben auch haufenweise Haie und Schildkröten, von denen wir aber leider keine gesehen haben. Zumindest nicht beim Schnorcheln, dafür sind aber an unserem ersten Strandtag zwei Haie von gut 1,5 m Größe bis an den Strand gekommen.

Schnorcheln vor Koh Tao
Schnorcheln vor Koh Tao

So ein ganzer Tag mit Kopf unter Wasser hat aber leider einen Nachteil: Man treibt die ganze Zeit an der Wasseroberfläche und setzt seinen Rücken der prallen Sonne aus. Und ein verbrannter Rücken verträgt sich gar nicht gut mit einem großen schweren Rucksack. Wir wollten aber langsam weiterreisen und so quälten wir uns mit unseren knallroten Rücken nach Koh Samui. Eigentlich wäre Koh Pha-Ngan der nächste typische Stopp auf den Inseln, doch den ließen wir bewusst aus, weil dort die „Full Moon Party“ anstand. Diese Party findet zu jedem Vollmond statt und sorgt für einen Ausnahmezustand. Tausende von partylustigen Leuten kommen auf die Insel, um sich am Abend des Vollmondes mit leuchtender Körperfarbe anzumalen, sich mit billigem Alkohol zu betrinken und die ganze Nacht zu feiern. Leider nehmen diese Partys nicht immer für alle ein gutes Ende und an vielen Stellen wird sogar vor ihnen gewarnt. Außerdem ist die Insel in dem Zeitraum völlig überlaufen und teuer; für unsere Urlaubsstimmung war sie jedenfalls nichts.

Dafür haben wir auf Koh Samui eine wirklich reizende Unterkunft gefunden, in der wir uns vom ersten Moment an richtig wohl fühlten. Dabei handelt es sich um ein kleines Homestay, das von einem Australier und einer super netten Thailänderin betrieben wird. Unser Zimmer war schon fast richtig luxuriös, mit Balkon und Whirlpool. Außerdem gehört ein kleines drei Monate altes Kätzchen zur Familie, das es vor allem Tini angetan hat. Zum Strand sind es nur 500 m, in der Nähe gibt es unzählige gute und günstige Stände, die zum Essen und Trinken einladen und auf dem Zimmer liegt eine große Auswahl an Filmen und Serien bereit. Da lässt es sich schon eher entspannen.

Chaweng Beach, Koh Samui
Chaweng Beach, Koh Samui

Leider hielt die Ruhe nicht lange, denn die Flüge für Japan sind schon seit Wochen gebucht und plötzlich mussten wir feststellen, dass wegen den Ferien und der Kirschblüte in Japan fast alle Unterkünfte in den beliebten Orten bereits ausgebucht waren. Gerade in Kyoto und Umgebung waren nur noch die richtig teuren 4-5 Sterne-Hotels zu finden. Für uns bedeutete das mal wieder eine völlige Planänderung und zwei anstrengende Tage voller Recherchen für eine Alternativroute. Nach einigem Frust und vielem Hin und Her haben wir letztlich aber doch noch eine zufriedenstellende Lösung gefunden und vorsichtshalber sämtliche Übernachtungen für unsere drei Wochen Aufenthalt vorausgebucht. Doch schon jetzt merkt man, dass uns in Japan eine riesen Umstellung gegenüber Südostasien bevorsteht. Schlechtere Zimmer für deutlich mehr Geld, größere Städte und permanent knappes Budget. Trotzdem ist die Vorfreude schon riesig.

Zufrieden mit unserer Lösung konnten wir uns nun also wieder voll und ganz der Entspannung widmen. Zwischendurch haben wir noch einen Tagesausflug zum Ang Thong Meeresnationalpark gemacht, der aus vielen Inselformationen besteht und mit seinem türkisblauen Wasser etwas an die Halong Bucht erinnert. Auf einer der Inseln sind wir einen äußerst anstrengenden „Weg“ zu einem Aussichtspunkt hinaufgeklettert, auf der Nächsten haben wir uns Kajaks ausgeliehen und auf der Dritten ging es einen weiteren Berg hoch, von dem aus man den Blick auf eine große Lagune genießen konnte. Obwohl der Tag ungeheuer schnell verging, unser Guide quasi nicht vorhanden war und wir am Ende nicht das Gefühl hatten, etwas Großes erlebt zu haben, würde ich schon allein wegen der Landschaft jedem Inselbesucher empfehlen, sich den Meeresnationalpark anzuschauen.

Ang Thong Meeresnationalpark
Ang Thong Meeresnationalpark

Bei einem weiteren Ausflug haben wir uns noch die wichtigsten Sehenswürdigkeiten von Koh Samui angeschaut bis wir irgendwann so überhitzt waren, dass uns nur noch das Meer eine Abkühlung verschaffen konnte. Und so ist auch schon wieder Schluss mit Urlaub. Gerne wären wir noch länger auf Koh Samui geblieben, um unsere fantastische Unterkunft mit der lieben Besitzerin und den Filmen und Serien zu genießen, in den schönen Wellen im Meer zu baden und weitere Köstlichkeiten zu genießen. Doch die Uhr tickt leider immer noch und wir müssen uns langsam auf den Weg nach Kuala Lumpur machen, von wo aus unser Flug nach Tokio geht.

– Fab

„We want to go to Prachuap Khiri Khan“

„What?“ – „Pra-chu-ap Khi-ri Khan!“ – „Oh, you mean Bachouab Gilli Gaaan?“

Nach knapp zwei Monaten auf Achse wurde es endlich mal Zeit für Urlaub. Gut, dass wir in Thailand sind, dem Land der schönen Inseln und Strände. Die schönsten Strände sind von Bangkok jedoch eine viel zu lange Busfahrt entfernt, weswegen wir uns entschieden haben, auf dem Weg einen Zwischenstopp in der Küstenstadt Prachuap Khiri Khan einzulegen. Das Städtchen ist touristisch gut erschlossen, aber trotzdem keineswegs überlaufen. Obwohl alle Unterkünfte direkt am Strand nahezu restlos ausgebucht waren, hat man auf den Straßen nur wenige Ausländer gesehen. Wir haben uns noch nicht einmal ins Wasser getraut, weil selbst am Strand keine Menschenseele zu sehen war. Später haben wir erfahren, dass direkt vor den Hotels das Abwasser ins Meer geleitet wird, also gut, dass wir fern geblieben sind.

Statt zu baden machten wir uns deswegen zu einem kleinen Tempel auf, der direkt am Strand auf einem Berg thront. Dort leben mehrere Affen, die dank der Tatsache, dass Thais unten Maiskolben zum Füttern verkaufen, sehr aufdringlich und etwas beängstigend sind. Hat man trotz der Affen die anstrengenden 396 Stufen in der Hitze und ohne jeden Schatten erst einmal erklommen, wird man mit einer wundervollen 360°-Aussicht belohnt. Hier zahlen sich die Strapazen auf jeden Fall aus, denn bei wolkenlosem Himmel kann man mehrere Kilometer weit schauen und sieht somit nicht nur die Stadt, sondern auch die Buchten an der Küste, das weite Meer und sogar das 11 km entfernte Myanmar. Beim Abstieg haben wir noch eine lustige Erfahrung gemacht: Affen reagieren auf Lichtreflektionen von Uhren genauso wie Katzen und lassen sich so eine ganze Weile beschäftigen.

Prachuap Khiri Khan
Prachuap Khiri Khan

Ganz auf eine Abkühlung verzichten konnten wir aber trotzdem nicht und so fragten wir dann doch mal im Hotel nach, wo denn der nächstbeste Badestrand ist. Mit dem Tuk-Tuk fuhren wir dann zum 4 km entfernten Ao Manao, der mitten in einer Militärzone liegt. Um dort baden zu dürfen, muss man sich erst am Eingang anmelden, was schon irgendwie merkwürdig ist. Während noch am Vormittag die Kampfhubschrauber über uns geflogen und nur wenige hundert Meter entfernt am Strand gelandet sind, fuhren wir nun selbst über die Landebahn. Am Strand waren dann auch endlich mal Menschen zu sehen, scheinbar waren wir also wirklich am richtigen Ort. Der Strand selbst war ziemlich ungewöhnlich. Zum Einen konnte man wirklich Ewigkeiten in das Wasser hineinlaufen, weil die Bucht so extrem flach ist. Wir sind bestimmt 500 m ins Meer hineingelaufen und waren trotzdem nur bis zur Hüfte im Wasser (ja, wir sind Richtung Meer gelaufen und nicht am Strand entlang). Einige Meter weiter haben wir dann aufgegeben und uns einfach hingekniet. Dank dem flachen Wasser durften wir aber noch etwas anderes bewundern: sogenannte Sandkugelkrebse. Die 20-30 m vor dem Wasser waren voll mit wahrscheinlich tausenden von kleinen Krebsen und Löchern, in die sich die Tierchen immer sofort verzogen haben, wenn Zweibeiner in die Nähe kamen. Um jedes der unfassbar vielen Löcher herum war ein Kreis mit kleinen Sandkügelchen. Wenn man sich ganz ruhig verhält und die Krebse nicht verängstigt, kann man ihnen sogar dabei zuschauen, wie sie aus ihrem Loch gekrochen kommen und fleißig den Sand zu Kügelchen drehen. Innerhalb von 5 Sekunden schaufelt sich der Krebs das Maul mit Sand voll, zutscht alles Essbare heraus und wirft die Kugel dann ab. So bearbeitet er Stück für Stück den Sand um sein Loch. Sobald er sich zu weit von seinem Loch entfernt hat oder unterbrochen wird, beginnt er wieder bei seinem Loch und arbeitet sich Linie für Linie im Kreis um seinen Unterschlupf. Ein faszinierender Anblick; leider waren wir ohne Kamera am Strand.

Eigentlichen wollten wir am nächsten Tag schon weiter fahren, aber als uns eine deutsche Familie gefragt hat, ob wir Lust hätten, mit ihnen ein Elefantenreservat zu besichtigen, konnten wir natürlich nicht nein sagen. Da wir so zu sechst waren und uns die Kosten für Fahrt und Ranger teilen konnten, war das Angebot zu verlockend. Das Reservat ist ein Naturschutzgebiet, in dem um die 250 Elefanten und noch mehr Wasserbüffel leben sollen. Da die Tiere aber erst in der Dämmerung herauskommen, war erstmal Warten angesagt. Nach gut zwei Stunden sahen wir den ersten Elefanten, der gerade ein gemütliches Bad nahe der Rangerstation nahm. Kurz darauf wurde unserem Ranger per Funk von einer Herde berichtet, zu der wir uns dann sofort aufmachten. Aus der Ferne konnten wir dann die Herde mit elf Tieren beobachten, unter denen sich auch zwei Jungtiere befanden. Als kleinen Bonus konnten wir auch noch einen riesigen Hirsch und einen farbenprächtigen Papagei sehen, wofür man aber wirklich gute Augen brauchte. Das klingt jetzt vielleicht total spannend, aber man muss natürlich bedenken, dass das Reservat nicht mit einem Zoo vergleichbar ist. Man sieht die Tiere, wenn man – so wie wir – Pech hat, nur aus mehreren hundert Metern Entfernung und kann mitunter kaum etwas erkennen. Aber dafür sieht man sie eben in ihrem natürlichen Umfeld.

– Fab & Tini

Bangkok – zum Ersten, zum Zweiten, zum Dritten

Zurück in Bangkok haben wir uns dieses Mal eine Unterkunft an der Quelle des Lebens gesucht – in der Khao San Road. Hier ist das Zuhause aller Backpacker; es gibt Bars, Pad Thai Stände, Klamotten, Souvenirs und wer ganz mutig ist, der kann hier gegrillte Spinnen, Skorpione, Maden und sonstiges Zeug essen, bei dem es mich schon beim Schreiben schüttelt. Wer nicht gerade jeden Tag bis tief in die Nacht feiert, der sollte aber einen guten Schlaf haben, denn es ist laut. Sehr laut. Uns stört das ja zum Glück gar nicht – wären da nicht zusätzlich zur Musik die unbequemsten, härtesten Matratzen der Welt gewesen…

Wie dem auch sei, einen kurzen Fußmarsch von der Khao San Road entfernt findet man den Königspalast. Von dem waren wir ja beim letzten Besuch so begeistert, dass wir direkt noch einmal hingegangen sind. Wir wollten uns gerade mit den Menschenmassen hinein quetschen, da sehen wir das Schild: 13 € Eintritt. Was? Vor nicht mal zwei Monaten waren wir hier und da durften wir kostenlos rein! Klar, der Königspalast ist die 13 € allemal wert. Nachdem wir den gesehen hatten, schien uns jeder andere total langweilig, egal ob der in Phnom Penh oder die umschwärmte Kaiserstadt in Hue. Trotzdem sind wir wieder umgekehrt. Im Nachhinein ist uns auch klar, warum wir beim letzten Mal keinen Eintritt bezahlt haben: als wir am 01. Januar dort waren, war der eigentliche Königspalast, also das Hauptgebäude auf dem riesigen Gelände, gar nicht offen. Gesehen haben wir nur alles drum herum, den Tempel des Smaragd-Buddhas und was nicht sonst noch alles dort steht. Es war trotzdem der Wahnsinn. Aber bei dem Klima, das zur Zeit in Bangkok herrscht, war uns so gar nicht danach, noch einmal zum Königspalast zu laufen.

Also sind wir am zweiten Tag lieber wieder in die gut klimatisierten Shoppingmalls am Siam Square gefahren, wo man stundenlang schlendern und richtig gut essen kann. Leider ist es uns dieses Mal richtig schwer gefallen, nicht in einen Kaufrausch zu verfallen. Unterdrücken konnten wir ihn nur, indem wir uns darauf einigten, auf dem Heimweg von unserer Reise noch einmal nach Bangkok zu kommen. Und so sind wir abends mit leeren Händen wieder in unsere Unterkunft zurückgekehrt.

Obwohl wir dieses Mal nicht ganz so viel von Bangkok gesehen haben, haben wir uns doch um einiges wohler gefühlt. Ich glaube, mit jedem neuen Aufenthalt in Bangkok gefällt einem die Stadt besser. Sie wirkt vertrauter, man weiß welche Ecken schön sind oder welche man lieber meidet und man entdeckt viele schöne neue Orte. Bangkok hat einfach so viel zu bieten, dass es wirklich unmöglich ist, sich in dieser Stadt zu langweilen.

Bei gut 35-40 °C im Schatten, einer unglaublich hohen Luftfeuchtigkeit und noch geschwächt von Krankheit und Antibiotika war es uns aber einfach nicht möglich, lange auf den Straßen zu bleiben. Außerdem haben wir uns für Thailand etwas ganz anderes als Sightseeing vorgenommen: Urlaub an den zahlreichen Stränden im Süden. Deswegen haben wir uns schon bald wieder auf den Weg gemacht und Bangkok ein weiteres Mal verlassen.

Aber wir kommen wieder, Bangkok! Mit leeren Taschen und gefüllten Portmonees.

– Tini

Top Bangkok (ausgehend von den Bruchteilen, die wir bisher gesehen haben):

Konnichipan (Japanische Bäckerei in der Chakrabongse Road), Königspalast, Siam Square

Willkommen in der neuen Welt!

Zu aller erst: Wir wünschen all unseren Lesern ein frohes neues Jahr!

Silvester in Bangkok ist schon komisch. Bei kunterbunt blinkender Weihnachtsdeko, dem schönsten kitschigen Weihnachtsbaumschmuck und den thailändischen Versionen von Liedern wie „Stille Nacht“ und „Morgen kommt der Weihnachtsmann“ kommt in den großen Shoppingcentern trotz den über 30 °C schon fast Weihnachtsstimmung auf. Da sind die Erwartungen für Silvester natürlich groß. Auf das dichte Gedränge im Backpackerviertel um die Khao San Road hatten wir aber keine große Lust, also sind wir zum Pier am River City, um uns dort gemütlich das Feuerwerk der gegenüberliegenden 5-Sterne-Hotels anzuschauen. Bis ca. 23.57 Uhr war dort aber reichlich wenig los und gute 20 Minuten später war eigentlich auch alles schon wieder vorbei. Die zahlreichen Partyschiffe auf dem Fluss haben ihre Gäste wieder abgeladen und die großen Hotels lieber für sich weiter gefeiert. Also eher ein mageres Silvester. Und dennoch schien es, als durften wir eines der längsten Feuerwerke in Bangkok genießen. An allen anderen Orten haben eher die Korken geknallt. Umso größer ist nun also die Vorfreude auf das chinesische Neujahr im Februar, das „richtige“ Neujahr hier in Südostasien.

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Auch sonst ist Bangkok nicht so (Achtung: Wortwitz!) der Knaller. Verdreckte Straßen, Ratten und Kakerlaken, Abgase und andere unschöne Dinge kommen hier ganz sicher nicht zu kurz. Klar, die gigantischen Bauten im und am Königspalast sind einfach nur atemberaubend und in den unfassbar rießigen Shoppingcentern am Siam Square könnte man Tage verbringen. Zwischen den gruseligen Straßen und den Touristenhochburgen Bangkoks liegen Welten – würde man es nicht mit eigenen Augen sehen, könnte man kaum glauben, dass es sich um ein und dieselbe Stadt handelt. Aber so ist es eben in anderen Kulturen; an jeder Ecke findet man neue Faszinationen.

Königspalast, Bangkok
Königspalast, Bangkok

Apropos Faszination… Gestern durften wir noch ganz andere Dinge erleben. Wir haben schon gehört, dass es so etwas gibt, aber wir hätten nicht gedacht, dass es uns treffen würde. Naja, Fab vielleicht schon, aber mich?! Ich fang mal von vorne an:
Wir streifen also durch die fast schon abartigen Straßen Bangkoks und werden dabei ständig von Einheimischen angestarrt. Da macht sich ja doch so seine Gedanken. Liegt es einfach nur daran, dass wir Ausländer sind? Zeige ich mit meinem Tanktop vielleicht schon zu viel Haut? Die Antwort fanden wir vor dem Königspalast, als wir das erste Mal so richtig in den Touristenstrudel gerieten. Eine junge Asiatin fuchtelte ganz aufgeregt mit ihrem Handy vor meiner Nase herum. Na klar, ich mach gerne ein Foto von dir und deinem Freund, gib her. Aber nö, da nimmt ihr Freund ihr Handy und sie schiebt mich in eine Ecke. Was ist denn jetzt los? Tja, sie wollte unbedingt ein Foto mit mir machen! Und kaum hat sie damit angefangen, kam gleich die nächste Asiatin mit ihrem Freund und wollte auch ein Foto. Und dann haben sie gleich Fab mit dazu gezogen, denn der durfte natürlich auf dem Foto nicht fehlen. Bei Fab ist die Sache klar, denn der ist für die Asiaten ja fast schon ein Rieße. Aber warum ich?

Inzwischen ist unsere Zeit in Bangkok vorerst schon wieder vorbei. Traurig sind wir darüber nicht, obwohl es hier noch vieles zu sehen gibt. Vielleicht kommen wir noch einmal her, wenn wir durch  Thailand reisen, aber jetzt freuen wir uns erst einmal auf Kambodscha, wo unsere Reise morgen hingeht.

– Tini

Los geht’s!

Da sind wir nun. In der Metropole Thailands – Bangkok. Genau 24 Stunden haben wir gebraucht von der Haustür bis zur Ankunft in Bangkok. Zum Glück „nur“ 24 Stunden, denn in Frankfurt stellte man kurz vorm Bording einfach mal fest, dass das Flugzeug mit mehreren Plätzen überbucht war. Nachdem aber mehrere Leute ohnehin zu spät zum Boarding kamen und sich ein paar andere gegen ein nettes Sümmchen auf andere Flüge haben umbuchen lassen, durften wir dann aber doch an Board.

In Bangkok dann natürlich erstmal der Kulturschock, den man völlig übermüdet kaum verkraftet. Die Lösung war klar: Stärkung bei McDonalds und dann ab ins Hostel zum Duschen und Schlafen. Und schon ist der erste richtige Tag unserer großen Reise auch fast schon wieder vorbei.